Bereits nach kurzer Zeit muss Tudor einen zweiten Dampfkessel einbauen, um die Leistung des Stromnetzes zu erhöhen und so mehr private Häuser anschließen zu können. Die Beleuchtung von Echternach überrascht und inspiriert das Ausland, und viele Städte – insbesondere in Belgien – wollen Verbindung zu Tudor aufnehmen. Dieser gründet die Société Anonyme Belge pour l’Eclairage Public par l’Electricité, um seine Aktivitäten in Belgien zu erleichtern.
Das „Energy-Car“
Im Jahre 1905 präsentieren die Brüder Tudor bei der Weltausstellung in Lüttich den so genannten “Energy-Car”. Dieser Wagen sollte jene Gegenden mit Strom versorgen, die nicht mit an das Elektrizitätsnetz angeschlossen waren. Der Wagen enthält einen Benzin-Motor, der über eine elastische Kupplung mit einem Elektromotor verbunden ist. Die angeschlossenen Akkumulatoren speichern die überschüssige Energie, die sie bei Bedarf wieder abgeben. Der Energy-Car kann genau wie seine „Verwandte“, die so genannte Lokomobile, landwirtschaftliche Maschinen antreiben, ist dabei aber leichter und effizienter. Obwohl ein technologischer Fortschritt, hat der Energy-Car keinen kommerziellen Erfolg.
Im Jahre 1908 ist Henri Tudor auch vor dem Hintergrund dieses Flops gezwungen, sein Werk in Rosport zu schließen. Die kleine Fabrik liegt zudem weit abseits der großen Städte und kann die Nachfrage nicht mehr befriedigen. Die hohen Zölle für die Einfuhr von Blei ebenso wie für die Ausfuhr von Akkumulatoren belasten die Ertragskraft des Unternehmens, weshalb die Produktion in das 1901 gegründete Werk von Florival in Belgien verlagert wird.