Tudor

Der Name Henri Tudor ist mit dem Akkumulator verbunden, und mit allem was damit zu tun hat. Das ist ebenso spannend wie vielseitig, und das Musée Tudor ist deshalb eine Mischung aus Science Center und traditionellem Museum – und ist deswegen genau das Richtige für Familien. Es ist verboten, die Hände in den Taschen zu behalten!

Entdecken Sie die vielen Geheimnisse, die sich hinter den verschiedenen Schränken und Schubladen befinden, und lassen Sie sich von den rhythmischen Bewegungen der Maschinen und vom Licht der Petroleumlampen in die Zeit der Familie Tudor zurück versetzen. Später, der Strom. Und natürlich warten auch Experimente rund um den Strom auf Sie.

Henri Tudors Zeitalter

Die Zeit Henri Tudors war eine Epoche der industriellen und gesellschaftlichen Veränderungen: die Landwirtschaft macht Fortschritte, in Paris fasziniert 1881 eine Ausstellung über Strom die Besucher, und in ganz Europe gehen die Bürger für Gleichberechtigung auf die Straße. Es ist eine elektrisierende Zeit.

Entstehung des Museums

Das Musée Tudor ist in Henri Tudors ehemaligem Wohnhaus eingerichtet, das er 1892 in der Nähe des Irminenhofes errichten ließ. Das von den Rosportern neit Schlass genannte Gebäude liegt inmitten eines Parks mit seltenen Baumarten. Nach dem Tod seines Vaters wird John Tudor Eigentümer des Hauses.

Strom

Im Mittelpunkt unserer Ausstellung ist der Strom. Ohne Strom wäre Henri Tudors Werk nicht möglich gewesen – und die entsprechenden Fragen sind schier endlos; es geht um Menschen und Erfindungen: Wer sind Volta und Ritter? Wie erzeugt man Strom mit Magneten?
Verschiedene Ausstellungsstücke und viele Experimente laden Sie ein, in die Welt des Stroms. Haben Sie keine Angst, Sie bekommen keinen Stromschlag!

Die Erfindung und die Bedeutung des Akkumulators

Seinen ersten Einsatz hatte der von Henri Tudor erfundene Akkumulator wahrscheinlich im Familienkreis:
zur Premiere wurde der heimische Irminenhof beleuchtet. Das Experiment gelang, das neue Gerät war die sinnvolle Weiterentwicklung der Akkumulatoren von Planté und Faure – und fortan konnte Strom in großem Stile fließen.
Ob bei der Beleuchtung der von Städten, dem Bau des Energie-Car und der späteren der Autos: Lassen Sie sich überraschen von all dem, was durch Tudors Erfindung möglich wurde.

Das Schloß als RAD-Lager, Herberge und Familienpension

Die deutschen Truppen besetzen ab Mai 1940 das Großherzogtum Luxemburg und das Schloß Tudor wird zu einem RAD-Lager für Mädchen, die in der Landwirtschaft und in Haushalten arbeiten müssen. Nach der Niederlage der Deutschen beherbergt das Schloß Tudor vorübergehend Familien, deren Häuser zerstört oder noch unbewohnbar sind.

Um 1957 wird das Schloss zu einer Familienpension, die von Georges Steinmetzer geleitet wird, 1964 wird es von der amerikanischen Firma Monsanto gekauft, die es renovieren und als Hotel ausbauen lässt. Die kommerziellen Erwartungen erfüllen sich jedoch nicht, so dass schließlich 1970 die Gemeinde Rosport das Schloss und den Park kauft. Das Erdgeschoss wird für die Gemeindeverwaltung genutzt, während die Zimmer des ersten und zweiten Stockwerks vom Interessenverein Amiperas als Ferienwohnungen vermietet werden.

Von der ersten Idee bis zum Museum

Von 1992 bis 1999 wird das Innere des Schlosses renoviert und umgestellt: der Konferenzraum und die kommunalen Archiven werden jetzt in das erste Stockwerk verlegt, gleichzeitig wird die Idee geboren, einen Teil der ehemaligen Zimmer der Amiperas für ein MuséeTudor umzubauen.

Bereits 1981 wurde im Zusammenhang mit dem 100-jährigen Jubiläum von Tudors Blei-Akkumulator, eine Ausstellung über die Entwicklung der Batterie mit Objekten und Dokumenten aus der Tudor-Zeit im Schloß eröffnet. Es handelte sich um den Ausgangspunkt des Museums.

Als der Mietvertrag mit der Amiperas endete und die Besitzer der Akkumulatorenfabrik sich bereit erklärten Ausstellungsmaterial aus Belgien unentgeltlich für Rosport zur Verfügung zu stellen, setzten Les amis de Rosport das Musée Tudor endgültig durch. Um 1995 nimmt das Projekt Form an und wird öffentlich vorgestellt, stößt aber noch auf einige Schwierigkeiten.

Im Mai 2009 öffnet das Museum Tudor endlich seine Türen in einem Teil der ehemaligen Wohnung von Henri Tudor. Diese Eröffnung ist vor allem den Amis du Musée Henri Tudor, Herrn Aloyse Steinmetz und Herrn Luc Bonblet zu verdanken.

Informationen aus:
Al. Steinmetz, Die Tudors in Rosport. Das Tudorschloss, seit 1971 Sitz der Gemeindeverwaltung, 2004